
Zum Jubiläum der zwanzigsten Ausgabe von ITC haben wir ein kleines Special zu
Ryuichi Sakamoto anläßlich seiner aktuellen Platte »Bricolages« vorbereitet. »Bricolages« bietet Bearbeitungen und Versionen von Sakamotos Stücken aus dem »Chasm«-Abum von 2004, die (fast) alle so gut sind, dass uns eine Auswahl wiedermal schwer fiel. Bei den Namen wundert das aber auch nicht: Als Remixer dienten u.a.
Aoki Takamasa,
Cornelius (dessen Album »Point« vor fünf Jahren auch hierzulande ein großer Erfolg war),
Alva Noto und
Fennesz.
1952 geboren, ist Ryuichi Sakamoto nach 30 Jahren Aktivität weder aus der japanischen noch der internationalen Musikwelt wegzudenken. Nachdem er mit drei Jahren bereits begann, Klavier zu spielen und in der Schule eigene Jazzbands leitete, studierte er schließlich an der renommierten Tokyoter Hochschule für Kunst elektronische Musik.
Nach seinem Abschluß gründete er zusammen mit
Haruomi Hosono und
Yukihiro Takahashi das
Yellow Magic Orchestra, ein an
Kraftwerk angelegtes elektronisches Band-Projekt. Die erste Single »Computer Game« wird 1980 ein weltweiter Erfolg und kommt sogar in die deutschen Charts.
Noch während Sakamoto mit dem YMO Erfolge feiert, beginnt er schon an seiner Solokarriere zu arbeiten. Erste eigene Veröffentlichungen erscheinen bereits Ende der Siebziger, haben aber erst Erfolg nachdem sich YMO 1983 auflöst. Bis heute werden Skamotos Veröffentlichungen – zuletzt auf Major Labels wie Sony oder Warner Music – weltweit mit wachen Augen verfolgt, denn ein so konstant hohes Niveau über eine solch lange Zeit ist mehr als außergewöhnlich. Sakamoto versteht es bis heute traditionell japanische Musik mit elektronischer Avantgarde zu verbinden, ohne sich dabei zu wiederholen. Dafür sorgen auch immer wieder Kollaborationen mit Musikern wie
John Cage oder auch
Carsten Nicolai (der Auftritt der beiden auf der Berliner Volksbühne 2005 ist bereits jetzt legendär), die stets für junge und neue Einflüße von außerhalb sorgen.
So liegt es nahe, dass Sakamoto sein Material auch immer wieder komplett in die Hände anderer Musiker gibt, die sein Thema dann variieren. Dies zeigt »Bricolages« auf eindringlichste.
Neben diesen eher experimentellen Klängen haben wir aber natürlich auch diesmal die Plattenkiste vollgekramt mit Obskuro-Pop, straightem Techno und klebrigem Hippster-Rave. Wir kennen ja unsere Pappenheimer.
IN THE CUT No. 20
Ryuichi Sakamoto-Special
Heute abend, 20.00 Uhr
Hochschulradio Aachen auf 99,1 MHz
oder via Stream.
Wie immer könnt Ihr uns während der Sendung
über Mail erreichen oder aber hier im Blog Kommentare hinterlassen.